Die entsetzende Caritas

»Entsetzt« klingt, als ob es beim Kleriker das wäre, was »verstört, verstörend« beim Filmkritiker sei – ist es aber nicht. »Entsetzt« muss durch inverses Wortklären umgesetzt werden in »sie haben da bei uns eine große Scheiße gefunden, die aber bitte, bitte keiner wissen darf. Sch…e, dass wir sie für die Veröffentlichung nicht mehr Steinigen, Kreuzigen oder auf den Scheiterhaufen stellen können«.


http://www.focus.de/finanzen/news/gehaltserhoehung-und-geburtstagsparty-caritas-chef-finanziert-sein-luxusleben-mit-spendengeldern_id_4911830.html

http://www.bild.de/bild-plus/geld/wirtschaft/caritas/chef-half-vor-allem-sich-selbst-42377516,var=a,view=conversionToLogin.bild.html


Hier die Stellungnahme von Stefan Großekettler (Aufsichtsratsvorsitzender der Caritas Altenhilfe GGmbH) an die Chefredakteurin der BILD am Sonntag auf den Artikel vom 30.08.2015 auf Seite 20:

Sehr geehrte Frau Horn,

in der heutigen Ausgabe der BAMS wird auf Seite 20 der Geschäftsführer der Caritas Altenhilfe GGmbH, Rainer Flinks, angegriffen. Der Beitrag von Jan Wehmeyer stellt Sachverhalte trotz vorab erfolgter Stellungnahmen durch mich und Herrn Flinks unzutreffend dar und schädigt seine Reputation. Hier meine Klarstellung als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Caritas Altenhilfe GGmbH zu dem Artikel:

Rainer Flinks ist nicht der Chef der Caritas Altenhilfe Deutschland. Er ist Geschäftsführer einer gemeinnützigen Gesellschaft im Erzbistum Berlin, der Caritas Altenhilfe GGmbH. Die Gesellschaft betreibt 75 Einrichtungen an 53 Standorten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Es handelt sich um 15 Seniorenwohnhäuser, 20 Caritas-Sozialstationen (die auch zehn Senioren-Wohngemeinschaften ambulant betreuen), sechs Tagespflegeeinrichtungen, 16 Seniorenheime teils mit Kurzzeitpflege.

Die BAMS bezeichnet dienstliche Veranstaltungen, in deren Rahmen Geburtstage des Geschäftsführers begangen wurden, als Partys. Das ist unzutreffend und erzeugt den Eindruck, dass hier ausschweifende Feiern stattgefunden haben. Tatsächlich handelt es sich beim 50. Geburtstag um eine dienstliche Veranstaltung, bei der ca. 150 Mitarbeiter und Kooperationspartner in den Saal eines trägereigenen Seniorenheims eingeladen waren. Die Gesamtkosten dieser dienstlichen Veranstaltung betrugen 2.350 Euro, dies bedeutet Kosten pro Gast von 15,68 Euro. Die Finanzierung der Feier erfolgte in Abstimmung mit mir und vorrangig zur Pflege der Dienstgemeinschaft der Caritas Altenhilfe GGmbH. Die Kosten für interne Veranstaltungen werden entsprechend der steuerrechtlichen Vorgaben behandelt. Die Caritas Altenhilfe GGmbH hat zur Kontrollfunktion einen Aufsichtsrat. Ebenso wird jährlich ein Jahresabschluss durch ein externes Wirtschaftsprüfungsunternehmen erstellt. Zudem finden die üblichen Prüfungen durch die Steuerbehörden statt.

Der Vorwurf der BAMS hinsichtlich eines angeblichen Luxus-Büros entbehrt jeder Grundlage. 2013 übernahm die Caritas Altenhilfe GGmbH 20 Caritas-Sozialstationen mit rund 850 Mitarbeitern. Daraus ergab sich ein erhöhter Platzbedarf in der Geschäftsstelle. Deshalb wurde das gesamte Gebäude umgebaut. In diesem Zusammenhang mussten auch größere Räume verkleinert werden. So wurde der ehemalige stark sanierungsbedürftige Seminarraum aus den 70er Jahren in drei Büroräume umgebaut und kernsaniert: Es wurden Trennwände für drei Büroräume eingebaut, undichte Fenster und der Fußboden wurden erneuert, Elektrik und Datenleitungen mussten neu verlegt werden. Da die Räume über große Fensterflächen verfügen, wurden Sonnenschutzelemente auf der Südseite installiert. Diese ersetzen eine frühere Klimaanlage, auf deren Erneuerung aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet wurde; diese wurde entfernt. Das Büro von Herrn Flinks ist 40 qm groß und wird zugleich als Besprechungsraum mit acht Plätzen genutzt. Die Ausstattung aller drei Büros ist funktional gestaltet und schließt eine moderne Konferenztechnik ein.

Seit 2003 setzte sich das Gehalt der Geschäftsführung aus einem Grundgehalt und flexiblen Gehaltsbestandteilen zusammen. Im Jahr 2012 betrug das Grundgehalt von Herrn Flinks 102.819,92 Euro. Hinzu kam ein erfolgsabhängiger Bonus i. H. v. 30.000 Euro. Demnach betrug das Gesamtgehalt für 2012 insgesamt 132.819,92 Euro. Aufgrund der Übernahme der alleinigen Geschäftsführung zum 13.02.2013 wurde sein Jahresgrundgehalt auf 122.319,96 Euro erhöht. Wegen der erfolgreichen Übernahme der 20 Caritas-Sozialstationen mit 850 Mitarbeitenden erhielt Herr Flinks für das Jahr 2013 einen erfolgsabhängigen Bonus von 40.000 Euro. Sein Gehalt betrug für 2013 insgesamt 162.319,96 Euro. Ab 2014 wurden die flexiblen Gehaltsbestandteile in ein jährliches Gesamtgehalt ohne erfolgsabhängigen Bonus überführt. 2014 betrug das Gesamtgehalt 168.001,08 Euro. Demnach ist die Behauptung der BAMS, dass das Gehalt von Herrn Flinks um 60 Prozent innerhalb von drei Jahren gestiegen ist, falsch.

Da Herr Flinks ursprünglich schwerpunktmäßig für den Pflege- und Hauswirtschaftsbereich sowie die Qualitätsentwicklung verantwortlich war, beschloss der Aufsichtsrat, dass er das berufsbegleitende Managementstudium zum Erwerb betriebswirtschaftlicher Kompetenzen als Weiterqualifizierungsmaßnahme absolvieren sollte. Die Kosten i. H. v. 35.818 Euro für das notwendige Studium wurden gemäß der Vereinbarung mit jeweils 50 Prozent von ihm selbst und von der Caritas Altenhilfe GGmbH getragen. Entsprechend der Vereinbarung hat Herr Flinks zwei Wochen seines jeweiligen Jahresurlaubes für seine Weiterqualifizierung eingesetzt sowie alle Reise- und die Unterkunftskosten für das Studium

selbst getragen. Gegenstand der Masterarbeit war ein Organisationsentwicklungsprojekt für die Caritas Altenhilfe GGmbH. Die Reisekosten im Rahmen der Masterarbeit i. H. v. 1.024 Euro wurden deshalb von der Caritas Altenhilfe GGmbH übernommen. Dies war mit mir abgestimmt.

Herr Flinks hat die Masterarbeit selbstständig verfasst. Selbstverständlich waren Mitarbeiter der Caritas Altenhilfe GGmbH in den Untersuchungsgegenstand der Arbeit einbezogen, da es sich um ein Organisationsentwicklungsprojekt der Caritas Altenhilfe GGmbH handelte.

Ich bitte Sie um eine Richtigstellung in Ihrer Zeitung. Sowohl ich als auch Herr Flinks stehen für ein Gespräch zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

gez.

Stefan Großekettler

Vorsitzender des Aufsichtsrates der Caritas Altenhilfe GGmbH

Kommentare

  1. Und jetzt ist er stellvertretender Vorstand beim Paritatischen Landesverband Niedersachsen…. Ach, war da nicht was??? Die Gehälter der Vorstände wurden aus Spendegeldern finanziert….

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