10. April 1349: Wilhelm von Ockham, englischer Philosoph, gestorben. Er war ein früher Aufklärer und vertrat den Standpunkt, dass Staat und Kirche getrennt sein sollten. Nach ihm ist der Begriff „Ockhams Rasiermesser“ benannt, gemeint ist damit das Sparsamkeitsprinzip in der Wissenschaft, die einfachste Erklärung ist vorzuziehen, alle anderen Theorien werden quasi „wegrasiert“.
Ockhams Rasiermesser ist heute ein Prinzip der wissenschaftlichen Methodik.
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So wichtig das Ockhamsche Prinzip heute für die Wissenschaft auch ist, bei Wilhelm vom Ockham selbst ist es noch in den Käfig der christlichen Religion eingesperrt und somit unfähig das Denken vom Gottes-Wahn zu reinigen. So schrieb er:
„Nichts darf man ohne eigene Begründung annehmen, es sei denn es sei evident oder aufgrund von Erfahrung gewusst oder durch die Autorität der Heiligen Schrift gesichert.“
Im Mittelalter gab es auch sehr kluge Menschen, zu denen Wilhelm sicherlich gehörte, aber aus der allgemeinen Gottesvergiftung konnten sich auch die nicht frei machen.Dafür war das Gift viel zu stark. Es wirkt ja bis heute nach wenn auch zum Glück in immer weiter fortschreitender Verdünnung.
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Ockhams Rasiermesser ist sozusagen der Vorläufer des KISS-Prinzips. Folgendes Zitat fällt mir da noch ein: „Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher.“ – A. Einstein