… sollten sich nicht aufhalten lassen.
Frage
Ich bin Mitglied der römisch-katholischen Kirche/CDU/FDP/SPD usvam. Ich bin aber mit Vielem dort nicht einverstanden. Soll ich meine Mitgliedschaft kündigen, oder eine Reform von unten versuchen?
Antwort, Teil 1
In der ehemaligen SBZ* (volkstümlich als DDR** bekannt) gab es viele Aktivisten, die dem real-existierenden Sozialismus ein menschliches Gesicht geben wollten. Die Einen sind im Knast gelandet, Andere wurden ausgewiesen und die Restlichen haben frustiert aufgegeben.
Damals in der CDU gab es durchaus helle Köpfe, die Intelligenz und Modernität in den Laden hätten bringen können. Birne hat sie jedoch geköpft. Glücklicherweise hatte Deutschland damals die ehemalige SBZ von Gorbatschow abgekauft, so dass diese nun eine Zuflucht für diese »Abweichler« war. Viele von ihnen nutzen die Gelegenheit aus der Schussbahn des Pfalzkaisers von Größe und Gewicht zu gehen und gelangten auf diesen östlichen Äckern weitab von Oggersheim manchmal noch zu fruchbarer Tätigkeit.
In der braunen Epoche Deutschlands, dem sog. tausendjährigen Reich (dass interessanterweise bereits im 988. Jahr begann), gab es viele Menschen, die mit der radikalen Ausscheidung von »Anderen« nicht einverstanden waren. Sie und die »Anderen« (Schwule, Lesben, Behinderte, Sozialisten, Kommunisten, Pazifisten, Liberale, Bibelforscher, Ausländer, maximalpigmentierte Mitbürger, Konkurrenzreligiöse, …) wurden entweder ganz vorne an der Front oder im KZ verheizt oder sprangen sonstwie über die Klinge. Einige Wenige machten sich auf und davon und konnten unter fremden Herren in Freiheit und Frieden äußerst große Früchte tragen. Deshalb können wir heute zum Mond fliegen, Japan verstrahlen und wissen wie das Gedächtnis auf Zellebene funktioniert.
Fazit 1
In großen Organisationen kann man nichts verändern. »Mitschwimmen oder aus dem Fluss steigen« sind die Optionen.
Die SBZ ist nicht verändert worden, sie hat einfach nur aufgehört zu existieren. »Republikflucht« ist kein Verbrechen mehr!
Antwort, Teil 2
In der römisch-katholischen Kirche gibt es eine eindeutige 2-Klassen-Gesellschaft:
- UNTEN: Es gibt Schafe (die sog. Laien), die geführt werden müssen. Dazu gibt es die …
- OBEN: Hirten (Amtsträger, also Priester, Oberpriester und den Hohepriester), die ALLES wissen und dürfen.
Als Schaf darfst du zwar mal blöken … ähem dich beschweren, aber deshalb ändert sich nichts. Seit vielen Jahren gibt es deshalb die Auffangstellen für Frustrierte namens »Wir sind Kirche« und »Kirche von unten«. Die dürfen zwar alle Jahre wieder beim »großen Jahrmarkt« mit dabei sein, aber ansonsten passiert nichts.
Katholikentage sind z.B. genau wie Reichsparteitage:
- Es wird viel vom »Heil« gesprochen.
- Wenige haben was zu sagen.
- Es geht weiter wie immer.
Fazit 2
In einer feudalen Klassengesellschaft kann nur einer der oberen Kasten als Abweichler gut leben. Wenn du zum Herdenvieh gehörst, gilt ebenfalls: »Mitschwimmen oder aus dem Fluss steigen.«
Und denke daran, dass viele Fortschritte der Menschheit von Anders- und Selbstdenkenden kamen:
»Wenn Alle gleich ticken würden, dann säßen wir immer noch jeden Abend vor unserer Höhle am Lagerfeuer und würden und uns die Flöhe aus den langen Haaren pulen.« (in Anlehnung an Temple Grandin)
…