An die Gläubigen

… und besonders an die Kreationisten (falls es da einen Unterschied gibt).

Von Thomas Benecke

Liebe Gläubige Wenn Ihr weiterhin die Evolutions­theorie durch eine intellektuell unredliche Verwendung des Wortes „Theorie“ verunglimpft, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.

Wenn Ihr die Beweise für Evolution durch natürliche Selektion verleugnet, welche sich in unserer Welt und unserer eigenen DNS beobachten lassen, und stattdessen glaubt, daß unser wirklicher Ursprung ein einzelnes, schwebendes Irgendwas draußen im Weltraum sei sowie ein nackter Mann und eine Frau in einem heiligen Garten mit einem verwun­sche­nen Baum und einer sprechenden Schlange, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.

Wenn es für Euch einen Sinn ergibt, daß Gott einen anständigen, vertrauens­wür­digen, ehrlichen, liebe­vollen, hart arbeitenden, wohltätigen Ungläu­bigen zu ewiger Höllen­qual verdammt, auf der anderen Seite jedoch einem Serien­mörder Zutritt zum Himmel gewährt, nur weil dieser sich auf dem Sterbebett bekennt, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.

Wenn Ihr glaubt, daß die Menschen der Bronzezeit ein Alter von fast 1000 Jahren erreichen konnten, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.

Wenn Ihr glaubt, daß eine Kirche – ein Haus Gottes! – jemals eine Versicherung gegen Natur­katas­trophen abschließen sollte, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.

Wenn Ihr für einen von erfahrenen Ärzten durchgeführten komplizierten chirurgischen Eingriff einen Eigenanteil von $2000 bezahlt, Euch über mehrere Wochen hinweg mit verschrei­bungs­pflichtigen Medi­kamen­ten erholt, welche von Wissen­schaft­lern entwickelt wurden, und dann Gott für die „barm­herzige Heilung“ dankt, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.

Wenn Ihr glaubt, es ist moralisch und gerecht, einem Baby die Spitze eines Schwertes ins schlagende Herz zu stoßen; wenn Ihr glaubt, es ist vertretbar, daß ein allmäch­tiger, barm­her­ziger Gott 300.000 Männer, Frauen, Teenager und Säuglinge in einem Tsunami ertrinken läßt, da „seine Wege uner­gründ­lich seien“; wenn Ihr glaubt, ein liebender Gott ließe es zu, daß ein Kind in den Armen seiner verzweifelten Eltern an Krebs stirbt, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.

Wenn Ihr an Riesen glaubt, Über­menschen, Einhörner, fliegende Streit­wagen, Untote, Leviathane, heilenden Schlamm, sprechende Tiere und an den biblischen Bericht eines Mannes, der unter Wasser drei Tage im Bauch eines riesigen Fisches überlebt haben will, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.

Schlußendlich aber wenn Ihr nach all diesen unglaub­wür­digen Geschichten noch immer denkt, die Beweislast läge bei mir, daß meine Position die unver­nünftige ist, die phantas­tische, die lächerliche, und wenn Ihr mich, mein Privat­leben, meine Ent­schei­dungen, meine persön­lichen Grenzen und meine Welt­anschau­ung nicht mit dem gebotenen Respekt behandeln könnt bzw. wollt, um den ich so oft gebeten habe …

Dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.

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