bookmark_borderHeiße Drähte

1. April 1939

Papst Pius XII. sendet an General Franco folgendes Telegramm:

»Unser Herz zum Herrn emporhebend, bringen wir Eurer Excellenz für den ersehnten katholischen Sieg Spaniens unseren aufrichtigen Dank dar. Wir geben unserem Gelöbnis Ausdruck, dass dieses geliebte Land in dem erreichten Frieden mit neuer Kraft die alten christlichen Traditionen übernehmen möge, die es groß gemacht haben. Mit Gefühlen herzlicher Zuneigung senden wir Eurer Excellenz und dem ganzen edlen spanischen Volke unseren apostolischen Segen.«

bookmark_borderWir sind Kirche

Die beiden Kirchenreformemöchtegerns »Wir sind Kirche« und »Kirche von unten« sind nett, damit die frustrierten Schafe sich mal ausblöken dürfen. Aber wichtig sind die nicht. Speziell in der »Kirchen von oben« (Selbstverständnis der römisch-katholischen Kirche) ist jegliche Laienmeinung völlig irrelevant.

Erinnert mich frappieren an ein Zitat von Winfried Kretschmann: »Das Problem sind nicht die Dogmen an sich, sondern dass die Kirche glaubt, sie seien alle richtig.«

Alles Realitätsverweigerer.

Website der KirchenVolksBewegung »Wir sind Kirche« · Wikipedia-Artikel

Website des ökumenischen Netzwerks »Initiative Kirche von untern« · Wikipedia-Artikel

bookmark_borderSPD

»Die Geschichte des Pfaffentums aller Nationen und aller Konfessionen ist ein ununterbrochener Kampf gegen den aufstrebenden menschlichen Geist, eine ununterbrochene Reihe von Attentaten gegen Vernunft und Humanität.«

Wilhelm Liebknecht (Mitbegründer der SPD)


»Die Religion der Liebe, die christliche, ist seit mehr als achtzehn Jahrhunderten gegen alle Andersdenkenden eine Religion des Hasses, der Verfolgung, der Unterdrückung gewesen. Keine Religion der Welt hat der Menschheit mehr Blut und Tränen gekostet als die christliche, keine hat mehr zu Verbrechen der scheußlichsten Art Veranlassung gegeben; und wenn es sich um Krieg und Massenmord handelt, sind die Priester aller christlichen Konfessionen noch heute bereit, ihren Segen zu geben, und hebt die Priesterschaft der einen Nation gegen die feindlich ihr gegenüberstehende Nation flehend die Hände um Vernichtung des Gegners zu einem und demselben Gott, dem Gott der Liebe, empor.«

»Genau genommen ist aber ein Arbeiter, der Kloaken auspumpt, um die Menschen vor gesundheitsgefährdenden Miasmen zu schützen, ein sehr nützliches Glied der Gesellschaft, wohingegen ein Professor, der gefälschte Geschichte im Interesse der herrschenden Klassen lehrt, oder ein Theologe, der mit übernatürlichen transzendenten Lehren die Gehirne zu umnebeln sucht, äußerst schädliche Individuen sind.«

»Christentum und Sozialismus stehen sich gegenüber wie Feuer und Wasser. Der sogenannte gute Kern im Christentum, den Sie, aber ich nicht darin finde, ist nicht christlich, sondern allgemein menschlich, und was das Christentum eigentlich bildet, der Lehren- und Dogmenkram, ist der Menschheit feindlich.«

August Bebel (Mitbegründer der SPD)

bookmark_borderWissenschaft

»Die Tatsache, dass die Realwissenschaften keine übernatürlichen […] Faktoren akzeptieren, ist weder Ausdruck einer aprorischen Verneinung der Existenz derartiger Instanzen, noch das Symptom einer dogmatischen Verkrustung der Wissenschaft. Sondern schlichtweg Ausdruck methodologischer Notwendigkeit. Wer dies nicht akzeptiert, verlässt automatisch den Bereich wissenschaftlich evaluierbarer Aussagen.«

Martin Neukamm

bookmark_borderSatire

Wenn ein Reiz nicht eine gewisse Erregung produziert, wird er ignoriert und auch bei bewusster Wahrnehmung wieder vergessen. Er wird also nicht vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis übernommen, sondern verworfen.

Um in Erinnerung zu bleiben, muss also eine Reizschwelle zwingend überschritten werden. Eigenzitat: »Wenn es nicht wehtut, glaubt keiner dass es ernst gemeint ist.«

Fazit: Satire muss ein bisschen weh tun — eben sticheln.

=> Siehe auch: Saartiere